Ästhetik & Naturlandschaft Biosphärenpark

Ästhetik & Naturlandschaft

"Wer bestimmt eigentlich, ob Windräder schön sind oder hässlich, ob ihre Existenz die Ästhetik von Naturlandschaften stört?"

Windräder...

  • sind ein Symbol für umweltschonende, nachhaltige Energiegewinnung
  • verursachen durch ihren Bau keine irreversiblen Veränderungen in der Natur
  • nutzen mit dem Wind eine Energiequelle, die permanent vorhanden ist, nicht versiegt und keine fossile Ressourcen (wie Kohle oder Erdöl) verbraucht
  • nutzen mit dem Wind eine Energiequelle, die (im Gegensatz zu Kohle und Erdöl) keine schädlichen Umweltemissionen (Ruß, Feinstaub, Stickstoffmonoxid, CO2) produziert
  • können nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer (nach etwa 20 – 30 Jahren) im Gegensatz zu Wasserkraftwerken ohne Umweltbelastung abgebaut werden
  • können nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer im Gegensatz zu Photovoltaik- und Solaranlagen ohne nennenswerte Umweltbelastung recycelt und entsorgt werden
Aus diesen Aspekten betrachtet, könnte man den Anblick von Windrädern auch durchaus positiv einstufen. Als Form der Energiegewinnung, die unseren Planeten nicht belastet und sogar noch unsere Kinder und Enkel mit Energie versorgt,
  • ohne nachhaltige Veränderung unserer Naturlandschaft,
  • ohne die fossilen Brennstoffe unseres Planeten zu plündern,
  • ohne unseren Planeten durch zunehmend destruktive Fördermethoden (Fracking) irreversibel zu belasten,
  • ohne unseren Planeten und unsere Nachkommen mit gesundheitsschädigenden Emissionen zu belasten.

Warum kann man nicht den Gedanken diskutieren, den Bau von Windrädern als Teil unserer kulturellen und ökonomischen Entwicklung einzustufen? Als den ökonomischsten und ökologischsten Weg, einen Teil unserer Naturlandschaft zur Kulturlandschaft zu machen? Zum zweck einer sauberen und nachhaltigen Energiegewinnung? Zum Wohl unseres Planeten und zum Wohl unserer Kinder und Kindeskinder?

Ein paar Gedanken zu „Naturlandschaft“ & Biosphärenpark Lungau

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UNESCO zeichnete auch die bestehende Kulturlandschaft im Lungau aus, die von Bauern, Arbeitern, Handwerkern, Vermietern, Hoteliers und Liftbetrieben geschaffen wurde...

In der heftigen Diskussion um den Bau von Windrädern auf dem Fanningberg wird wiederholt davor gewarnt, den Eingriffen in unsere schöne Lungauer Naturlandschaft Grenzen zu setzen. Dass der Lungau in seinem Erscheinungsbild einzigartig und schützenswert ist, steht außer Diskussion. Die Adelung unserer Region und der Nockberge zum Biospährenpark bestätigt dies sogar amtlich. In diesem Zusammenhang aber sollten wir auch kurz innehalten und hinterfragen, was die UNESCO 2012 mit dieser kostbaren Auszeichnung ehrte und als erhaltungswürdig einstufte: Die einzigartige Geologie, Fauna und Flora inmitten der Zentralalpen.  Sie ehrte mit dem weltweit anerkannten Gütesiegel aber auch die Kulturlandschaft, die in jahrhundertelanger Entwicklung von fleißigen Bauern, Holzarbeitern, Handwerkern, Privatzimmervermietern, Hoteliers, ja selbst Liftbetreibern geschaffen und geprägt wurde. Ja, sogar die seinerzeit heftig kritisierte Tauernautobahn war offensichtlich kein Hindernis zur Vergabe des Gütesiegels.

 

Windräder zerstören keine NATURLANDSCHAFT, werden sie doch in der KULTURLANDSCHAFT Fanningberg errichtet...

Wenn von Bergwanderern, Tourengehern und anderen Naturliebhabern wiederholt darauf hingewiesen wird, Windräder auf dem Fanningberg zerstörten unsere wunderbare Naturlandschaft, so sollten wir den Begriff der Naturlandschaft in seiner ganzen Definition wahrnehmen: Die Naturlandschaft bezeichnet im Unterschied zur Kulturlandschaft eine Landschaft, deren Flora, Fauna und anorganische Bestandteile (also Berge) in ihrem Erscheinungsbild dem unbeeinflussten Naturzustand nahekommen. Naturlandschaften sind nicht durch den Menschen beeinflusst. Den Fanningberg als erfolgreich und ökologisch sanft betriebenes Schigebiet als Naturlandschaft darzustellen, ist somit als naiv, im Hinblick auf einzelne Personen, die diesen Ausdruck in die Diskussion einbringen, sogar als zynisch einzustufen.

 

Hotels, Schihütten & Liftanlagen sind ebenfalls Eingriffe in das Landschaftsbild. Windräder erfüllen dabei noch den wichtigen Zweck der nachhaltigen Energiegewinnung...

Wer behauptet, Hotels, Schihütten und Liftanlagen würden besser in eine Naturlandschaft (die auch der Lungau nur noch zum Teil darstellt) passen, als Windräder, möge einmal hinterfragen, welchen Zweck Windräder erfüllen. Sie produzieren die sauberste Form der Energiegewinnung. Aus einer allgegenwärtigen Energiequelle, die nichts kostet und die nie verschwindet, nämlich aus dem Wind. Aus einer Energiequelle, die weder Feinstaub noch CO2 produziert. Mithilfe von Anlagen, die jederzeit rückstandsfrei abgebaut und entsorgt werden können, sollte in einigen Jahrzehnten eine noch umweltschonendere Form zur Energiegewinnung zur Verfügung stehen. Aus einer Energiequelle, die wir ohne den Raub fossiler Ressourcen und ohne Umwelthypotheken an unsere Kinder und Enkel übertragen können. So gesehen, sind Windräder kein Widerspruch zum UNESCO-Gütesiegel. Im Gegenteil, sie erfüllen und untermauern sogar die Kriterien vom UNESCO Biosphärenpark. „Windräder sind schiach“ ist da ein vernachlässigbares Argument.